Infos über Stroh

Infos über Stroh - was Pferdebesitzer heutzutage wissen sollten

Früher galt Stroh als gute Möglichkeit, die Heumenge zu strecken. Einfach, weil man nicht genug Heu hat oder auch, weil das Heu zu energiereich oder zu zuckerhaltig war. Wenn Pferde zu wenig Energie verbrauchen und zuviel Energie durch das Heu zu sich nehmen, verfetten sie. Man weiß inzwischen, dass die meisten übergewichtigen Pferde Insulin resistent sind. Deshalb sind sie besonders gefährdet, Hufrehe zu bekommen.

Stroh heute ist aber ganz anders zu beurteilen als Stroh vor 50 Jahren.

Das hat folgende Gründe:

• Es ist eine Monokultur, welche meist intensiven Kontakt mit Herbiziden und anderen Chemikalien wie z. B. Halmverkürzern oder Mitteln gegen Schimmelbefall hatte. Diese Chemikalien sind nicht gesund für das Pferd. Es sei denn, man hat ein Biostroh, was natürlich wie jedes Stroh schimmelfrei sein muss. Schimmelpilze findet man häufig im Stroh.

• Stroh enthält viel Lignin und weniger Cellulose als Heu. Lignin ist ein schwer verdaulicher Holzstoff mit sehr niedrigem Wasserspeichervermögen. Das kann Koliken und Verstopfung verursachen. Wenn Pferde längere Zeit schwer arbeiten, wie z. B. Distanzpferde, kann das zu lebensgefährlicher Bluteindickung führen.

• Stroh wird für Biogasanlagen genutzt und es wird versucht, den Zuckergehalt in den Halmen deshalb zu erhöhen. Eine Studie von 2015 fand Werte von 130g Zucker pro Kilo Stroh. Das sind 13%. Ein gutes Pferdeheu sollte nicht mehr als 10% Zucker enthalten. Die Analyse der wasserlöslichen Zucker im Stroh ergab, dass sie hauptsächlich aus Glukose und Fruktose bestehen. Diese Zuckerarten werden extrem schnell aufgenommen und lassen nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern auch die Insulinproduktion in die Höhe schnellen.

Fazit: Stroh ist aufgrund der evtl. vorhandenen hohen Zuckerwerte keinesfalls mehr geeignet, eine zu energie- oder zuckerreiche Ration zu strecken.